Nachdem James Fredrik und Blanche Dickson Tjolöholm 1892 erworben hatten, beschlossen sie, das vorhandene Schloss durch einen Neubau zu ersetzen. Zu diesem Zweck wurde 1897 ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Der zweitplatzierte Beitrag mit dem Titel „Hobgoblin“ des talentierten und damals gerade mal 27 Jahre alten Lars Israel Wahlman überzeugte das Paar. 1898 erfolgte die Grundsteinlegung und 1904 wurde das Schloss fertiggestellt.

Neben dem Schloss entwarf Lars Israel Wahlman auch den angrenzenden Park und Schlossgarten. Nicht alle schwedischen Architekten betrachteten damals die Gartenkunst als wesentlichen Bestandteil der Architektur wie Wahlmann. Er strebte nach einer Harmonie zwischen der natürlichen Landschaft und dem von Menschenhand geschaffenen Garten und machte sich voller Tatendrang an die Umsetzung. Inspiration fand er bei der damals populären Arts-and-Crafts-Bewegung, die sich als Reaktion auf die billige Massenproduktion herausgebildet hatte und hochwertige Handwerkskunst befürwortete, sei es in der Architektur oder Gartenkunst. Die Gartenmeister des frühen 20. Jahrhunderts verwendeten mit Vorliebe heimische Pflanzensorten, da sie eine hohe Qualität versprachen und die Züchter in der näheren Umgebung unterstützt wurden. Das traf auch fürs Handwerk zu. Um sicherzustellen, dass die Arbeit sorgfältig ausgeführt wurde, ließ man Gartenmöbel, Mauern und Wege bevorzugt von ortsansässigen Handwerkern anfertigen.

Die Arts-and-Crafts-Bewegung hatte großen Einfluss auf die schwedische Nationalromantik. Wahlmanns Stil ist stark nationalromantisch geprägt und bezieht seine Eindrücke vom schwedischen und englischen Landleben ein. Die besondere Vorliebe des Architekten für schwedische Blockhausbauten und seine Beeinflussung durch britische Villen- und Landschaftsarchitektur und Jugendstil kommen auch in Tjolöholm zum Ausdruck. Wahlmann beschreibt seine Ambitionen hinsichtlich des Gartens folgendermaßen: „Der Garten! Sicherlich sind Sie überrascht, welche Kosten wir für den Garten veranschlagt haben – das ist nicht üblich in Schweden. Aber wir wollten einen kleinen Garten, ein wunderschönes, richtiges Feenreich, und da wir ihn nicht gratis mit dem Zauberstab herbeizaubern konnten, bereitete er doch einige Mühe und Arbeit.“